Die SPD ist nach wie vor davon überzeugt, dass der VRR unser lokales Bahnprojekt gerne voran treiben wird, weil es sich nach einer Inbetriebnahme durchaus auch perspektivisch wirtschaftlich darstellen lässt, nicht zuletzt aufgrund der aktuell geplanten Trassenführung bis ins Münsterland.
Jeder von uns kennt Menschen, die sofort auf die Bahn umsteigen wollten, wenn eine Alternative verlässlich und zeitlich planbar funktioniert. Nach unserer Einschätzung gilt es primär 3 Probleme zu lösen.
1. Die NIAG scheint, vorsichtig formuliert, an diesem Projekt kein wirkliches Interesse zu haben. Hier sollten zeitnah weitere Gespräche geführt werden.
2. BM Moers, CDU Moers und deren Landtagskandidatin Fr. Z. haben sich öffentlich gegen das Projekt ausgesprochen. Dieses entgegen einer breiten Mehrheit der MoerserInnen ProBahn – Ergebnis eines Bürgerbarometers in 2020.
3. Wer finanziert die für den weiteren Projektverlauf erforderliche Machbarkeitsstudie zum Überführungsbauwerk in Moers? Dieser Punkt wurde im Rahmen des Planungsvorrates des Landes NRW für 2022 durch seine Fachbehörde VRR aktuell durch deren Antragstellung erledigt.
Wenn Politik in Bund, Land und Kommune ernsthaft Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen will ist u.a. eine Verkehrswende unabdingbar. Mobilitätskonzepte, die eine CO2 Reduktion durch eine Verringerung des motorisierten Individualverkehrs, eine Verbesserung von ÖPNV / SPNV und eine Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur zum Ziel haben sind dabei nur ein erster Schritt, Eine herausragende Bedeutung hat dabei der Ausbau des SPNV, die Bahn! Moderne, durch Wasserstoff oder Batterieelektrik angetriebene Drehgestelle reduzieren die Anwohnerbelastung neben der Schiene künftig weiter erheblich.
In NK-VL ist seit 2005, leider willkürlich, schon viel zu viel Zeit vertan worden. Konkurrenzdenken zwischen ÖPNV, SPNV und Fahrrad verbietet sich, nur gemeinsam sind sie Grundpfeiler einer umweltschonenden und sozialen Verkehrspolitik. In der Vergangenheit hat sich alles am Auto ausgerichtet. Aus diesem Grund wurde vieles verhindert, was technisch bereits möglich gewesen wäre. Und dieses, obwohl ALLE wissen, dass wir unserer Erde damit keinen guten Dienst erweisen, sondern auf diesem Weg mehr Ressourcen als erforderlich verbrauchen und den Klimawandel befeuern.
Nicht zuletzt geht es bei der Bahnanbindung unserer Stadt natürlich auch um Teilhabe. Viele Menschen jeden Alters haben kein Auto und sind auf ÖPNV / SPNV angewiesen, um täglich zu Beruf und Ausbildung zu gelangen, bzw. soziale Teilhabe auch zu leben. Nicht zuletzt der lokale Arbeitsmarkt würde dauerhaft zählbar gepusht.
Die Reaktivierung einer regelmäßigen Bahnversorgung ist und bleibt ein existentieller Punkt unserer weiteren Stadtentwicklung.